Ghee gilt als sattvisches Lebensmittel – es wirkt harmonisierend auf alle Gewebe. Ghee stärkt das Agni (Verdauungsfeuer). Ghee verbessert die Aufnahmefähigkeit der Nährstoffe im Körper. Ghee wirkt unterstützend auf den Transport der Informationen von Nährstoffen an das Gehirn, unterstützt somit das Gedächtnis und Nervensystem. Ghee stärkt Ojas (Lebenskraft) und reinigt die Leber, obwohl es ein Fett ist. Ghee befeuchtet das Körpergewebe, die Flexibilität der 7 Dhatu (Körpergewebe) wird erhalten. Ghee erhält die Beweglichkeit, wirkt verjüngend und stärkt die Sehkraft.
(Auszug aus einer Übersetzung der Caraka Samhita in Materia Medica of Ayurveda von Dash Kashyap) Ghee ist ein sehr wichtiger Bestandteil der indischen Küche. Es wird auch als das Gold des Ayurvedas bezeichnet. Nicht zu Unrecht, wie ihr oben lesen konntet. Obwohl es im Ayurveda seit Jahrtausenden zum Kochen und in der Medizin verwendet wird, kennen wir es hier in der westlichen Welt noch sehr wenig. Ghee (ausgesprochen Ghi) beinhaltet keine Milchbestandteile mehr. Es handelt sich um das reine Butterfett, welches man zum Beispiel auch höher erhitzen kann als normale Butter. Für alle, welche eine Laktoseintoleranz haben: Es enthält auch keinen Milchzucker / Laktose mehr und ist somit gut verdaulich. Es besteht im Gegensatz zu Pflanzenölen überwiegend aus kurzkettigen gesättigten Fettsäuren. Es enthält zudem bis zu 27% einfach ungesättigte Fettsäuren und nur 4 - 5% mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Da unser Körper sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fette benötigt, ist diese Kombination nahezu ideal. Die Absorptionsrate von Ghee liegt bei 96%; das ist die höchste aller Öle und Fette. Verdaut wird Ghee viel leichter als andere Fette und Öle. Es erhöht dein Pitta nicht, da es sogar basisch verstoffwechselt wird. Deine guten Darmbakterien werden den hohen Anteil an Buttersäure lieben und es hilft dir somit, deine Darmflora gesund zu erhalten. Laut Charaka Samhita (ayurvedisches Lehrbuch) gehört Ghee zu den zehn Lebensmitteln, die täglich verzehrt werden sollten. Seiner Natur nach ist es sattvisch und hat den höchsten Anteil an Ojas (Lebenskraft, feinstes Produkt der Verdauung). Hier eine beeindruckende Liste von Fakten zu Ghee
Rezept Ghee ist ganz einfach auch selbst herzustellen, in weniger als einer Stunde. Wir möchten euch hier eine kurze Anleitung geben. Das brauchst du für ca. 350g Ghee:
Vorgehen: Schneide die Butter in kleine Stücke und schmelze sie in der Pfanne bei kleiner Hitze langsam. Wenn alles geschmolzen ist, erhöhe die Hitze und lass die Flüssigkeit einmal kurz aufkochen. Danach reduziere die Hitze wieder und lasse das ganze während 20-30 Minuten langsam und leicht ohne Deckel köcheln. Während dem Köcheln wird sich immer wieder weisser Schaum bilden, welchen du mit einem Löffel sorgfältig abnimmst. Sei geduldig und am besten die ganze Zeit dabei, es lohnt sich. Du wirst sehen, wie sich unten in der Pfanne die Molke absetzt und darüber das Eiweiss schwimmt. Wichtig ist, das ganz nicht zu rühren oder zu durchmischen. Achte darauf, dass das Ghee nicht braun wird oder verbrennt. Wenn es aufhört zu zischen und dampfen, sollte die gewünschte Farbe goldgelb sein und der Geschmack nussig. Jetzt ist dein Ghee bereit. Das Ghee kurz ein wenig abkühlen lassen und danach durch ein ganz feines Sieb oder das Stück Käseleinen in das Aufbewahrungsglas gegossen werden, wo es abkühlen darf. Erst wenn es ganz abgekühlt ist, verschliesse das Glas mit dem Deckeln und stelle das Glas für einen Moment auf den Kopf, um das Ghee länger haltbar zu machen. Dein Ghee muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, gerne aber an einem dunklen Ort. Es lässt sich so mehrere Monate halten. Sei bitte während dem ganzen Prozess dabei, um zu verhindern, dass das Ghee verbrennt. Viel Spass bei der Herstellung.
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
AutorenStefanie & Adrian Archiv
Oktober 2020
Kategorie
Alle
|